Verkehrsunfall mit zwei PKW, mehreren verletzten Personen und Gefahrgutbeteiligung
Dieses Szenario erwartete die Einsatzkräfte der Feuerwehr Mainhausen am Samstag, den 15. Oktober, zur diesjährigen Abschlussübung in der Zellhäuser Obergärtenstraße. Zwei Fahrzeuge waren nach einem heftigen Auffahrunfall eine Böschung herabgefahren und auf einem Schotterhaufen zum Liegen gekommen. Ein Lieferwagen überschlug sich und verlor mehrere Fässer mit Gefahrstoffen, die auf einer angerenzenden Wiese landeten.
Nach einer umfassenden Lageerkundung durch den Einsatzleiter wurden zwei Abschnitte gebildet und die Einsatzfahrzeuge für die technische Hilfeleistung sowie die Maßnahmen zur Verhinderung der Gefahrstoffausbreitung in Stellung gebracht.
Zwei Personen waren im Kastenwagen eingeschlossen und mussten aufgrund ihrer lebensbedrohlichen Verletzungen schnellstmöglich gerettet werden. Im zweiten Wagen war ein Insasse eingeklemmt, aufgrund des Verdachts auf eine Verletzung der Halswirbelsäule stand hier eine schonende Rettung im Vordergrund. Ein auf dem Nachbargrundstück befindlicher Radladerfahrer war Augenzeuge des Geschehens und erlitt einen schweren Schock.
Die zwei Schwerstverletzten aus dem Kleintransporter wurden durch Freigraben und Demontage von einigen Fahrzeugeinbauten sehr schnell gerettet. Parallel hierzu wurde das zweite Fahrzeug mit einem Abstützsystem und der Seilwinde des in Mainflingen stationierten Hilfeleistungstanklöschfahrzeuges gegen Wegrutschen gesichert. Nach dem Einsatz von hydraulischem Rettungsgerät und der Entfernung des Fahrzeugdaches konnte die achsengerechte Rettung des Patienten durchgeführt werden. Durch die ungünstige Lage des PKWs auf einem instabilen Schotterhaufen direkt an einem Zaun mussten viele Kräfte auf engstem Raum koordiniert zusammenarbeiten.
Im Abschnitt Gefahstoffaustritt wurden währenddessen durch zwei Trupps unter Chemikalienschutzanzügen Zustand und Inhalt der havarierten Fässer erkundet. Hierbei kamen neben Messgeräten auch eine Wärmebildkamera zum Einsatz. Durch einfaches Umlagern der Fässer konnte danach der Austritt der Stoffe zügig gestoppt werden. Nachdem die Inhalte identifiziert wurden, ermittelte das Personal des Einsatzleitwagens mit Hilfe einer Gefahstoffdatenbank ergänzende Maßnahmen. Weitere Kräfte stellten den Brandschutz sicher und bauten einen Dekontaminationsplatz auf. Nach dem fiktiven Eintreffen des Gefahrgutzuges aus Hainburg wurden die Einsatzmaßnahmen an die Spezialkräfte übergeben.
Knapp 50 Minuten nach Übungsbeginn waren die Einsatzmaßnahmen abgeschlossen, alle Verletzten an den Rettungsdienst übergeben und die Erstmaßnahmen bei einem Gefahrstoffaustritt abgearbeitet. Ein besonderer Dank gilt der Gaststätte "Zum Schwanen" und der Vereinigten Volksbank Maingau für die Bereitstellung der angrenzenden Grundstücke sowie dem Bauunternehmen Rainer Rachor für das zur Verfügung stellen des Übungsgeländes und die Unterstützung bei den Vorbereitungen.
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